Neue Anforderungen an die Sicherheit und den Datenschutz
Die NIS-2-Richtlinie der Europäischen Union (EU) ist eine aktualisierte Version der NIS-Richtlinie (Netzwerk- und Informationssicherheit). Sie soll den Schutz kritischer Infrastrukturen erheblich verbessern. Das gilt auch der digitalen Sicherheit in Unternehmen und Organisationen. Diese Richtlinie betrifft vor allem Unternehmen und Einrichtungen, die kritische Dienstleistungen bereitstellen. Darunter fallen auch Gesundheitseinrichtungen, wie Praxen. Die Hauptaspekte der NIS-2-Richtlinie umfassen:
1. Erweiterung des Anwendungsbereichs
- Die NIS-2-Richtlinie erweitert den Kreis der betroffenen Sektoren. Neben Energie-, Verkehrs- und Bankensektor umfasst sie nun auch Gesundheitsdienstleister, Pharmaunternehmen und Abwasserwirtschaft. Auch kleinere Unternehmen, die zuvor nicht unter die NIS-Richtlinie fielen, können nun betroffen sein. Nämlich dann, wenn sie als für die Gesellschaft essenziell gelten.
2. Erhöhte Sicherheitsanforderungen
- Unternehmen müssen nun strenge Sicherheitsmaßnahmen implementieren. Das dient dem Schutz ihre Netzwerke und Informationen vor Cyberbedrohungen. Dazu gehören:
- Risikoanalysen und Sicherheitsmaßnahmen
- Sicherstellung der IT-Sicherheits-Compliance
- Krisen- und Vorfalls-Management
- Notfallpläne und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen
3. Meldepflicht bei Sicherheitsvorfällen
- Sicherheitsvorfälle mit wesentlichen Auswirkungen auf die Dienstleistungen müssen innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Dies gilt sowohl für tatsächliche Angriffe als auch für potenzielle Bedrohungen. Die Dokumentation und Meldung solcher Vorfälle an nationale Sicherheitsbehörden und möglicherweise betroffene Partner ist verpflichtend.
4. Höhere Strafen bei Nichteinhaltung
- Die NIS-2-Richtlinie sieht strikte Strafen bei Nichteinhaltung vor. Für Unternehmen, die die Vorgaben missachten, können empfindliche Bußgelder anfallen. Diese Strafen sollen die Einhaltung der Vorschriften und damit die Sicherheit der Infrastruktur gewährleisten.
5. Verantwortung der Geschäftsleitung
- Die Geschäftsleitung und Führungskräfte sind direkt verantwortlich für die Einhaltung der Richtlinie. Sie können persönlich haftbar gemacht werden. Das passiert, wenn es zu Sicherheitsvorfällen aufgrund mangelnder Einhaltung kommt.
Die NIS-2-Richtlinie und ihre Bedeutung für Praxen
Für Arztpraxen und medizinische Einrichtungen bedeutet dies eine Pflicht, den Schutz sensibler Patientendaten stärker zu priorisieren. Sie müssen organisatorische wie technische Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Sie sind außerdem verpflichtet die neuen Meldepflichten und Sicherheitsmaßnahmen zu kennen und zu erfüllen. Selbst kleinere Vorfälle haben unter Umständen potenziell gravierende Auswirkungen.
Die NIS-2-Richtlinie bedeutet, dass sowohl Unternehmen als auch Praxen ihre Cybersicherheit erheblich erhöhen müssen. Nur so sind ihre Betrieb vor Cyberangriffen richtig geschützt. Dazu gilt es entsprechende Schritte umgehend einzuleiten.
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