Die E-Rechnung-Pflicht
Die E-Rechnung-Pflicht bezieht sich auf die gesetzliche Verpflichtung, elektronische Rechnungen (E-Rechnungen) auszustellen. Diese werden anstelle von klassischen Papier- oder PDF-Rechnungen versandt. Diese Regelung zielt darauf ab, den Rechnungsprozess zu digitalisieren. Der Verwaltungsaufwand wird reduziert und die Transparenz sowie Nachvollziehbarkeit von Geschäftsprozessen erhöht.
Bedeutung für Praxen und Selbstständige
- Definition der E-Rechnung:
- Eine E-Rechnung ist eine elektronische Rechnung. Sie wird in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format erstellt, übermittelt und empfangen (z. B. XML-Format wie ZUGFeRD oder XRechnung in Deutschland).
- Sie muss den Anforderungen der EU-Richtlinie 2014/55/EU entsprechen.
- Pflicht für bestimmte Rechnungsarten:
- In Deutschland besteht eine Pflicht zur E-Rechnung bei öffentlichen Aufträgen:
- Seit 2020 müssen Rechnungen an Behörden und öffentliche Institutionen in einem standardisierten elektronischen Format ausgestellt werden.
- Für private Unternehmen und Selbstständige gibt es bislang keine allgemeine Pflicht. Dennoch bevorzugen viele Großunternehmen und Institutionen E-Rechnungen.
- In Deutschland besteht eine Pflicht zur E-Rechnung bei öffentlichen Aufträgen:
- Technische Anforderungen:
- Selbstständige und Praxen benötigen Software oder Tools, die E-Rechnungen erstellen. Diese übernehmen auch die Übermittlung im geforderten Format.
- Beispiele: Rechnungsprogramme, die ZUGFeRD oder XRechnung unterstützen, oder spezialisierte Plattformen zur Rechnungsstellung.
- Vorteile der E-Rechnung:
- Zeitersparnis: Schnelleres Ausstellen und Übermitteln von Rechnungen.
- Effizienz: Automatisierte Verarbeitung ohne manuelle Eingriffe.
- Nachhaltigkeit: Weniger Papierverbrauch und umweltschonender.
- Fehlervermeidung: Durch strukturierte Daten werden Fehler bei der Rechnungsverarbeitung reduziert.
- Herausforderungen:
- Umstellungskosten: Anschaffung und Implementierung geeigneter Software.
- Technische Kompetenz: Gewöhnung an neue Abläufe und technische Systeme.
- Datenschutz: Sicherstellung, dass personenbezogene und sensible Daten gemäß DSGVO geschützt werden.
- Relevanz für Selbstständige und Praxen:
- Im Gesundheitswesen: Selbstständige Praxen, wie Ärzte, Heilpraktiker oder Therapeuten, könnten betroffen sein. Das gilt, wenn sie mit öffentlichen Einrichtungen zusammenarbeiten (z. B. Abrechnung mit Krankenkassen, öffentlichen Auftraggebern oder Kliniken).
- Privatabrechnungen: Hier gibt es (noch) keine allgemeine Pflicht. Dennoch könnten Kunden oder Patienten zunehmend auf elektronische Rechnungen bestehen.
Fazit
Die E-Rechnung-Pflicht betrifft Praxen und Selbstständige. Vor allem dann, wenn sie mit öffentlichen Auftraggebern arbeiten. Dennoch ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit der Digitalisierung der Rechnungsstellung auseinanderzusetzen. Das hat den Grund, dass die E-Rechnung langfristig zum Standard werden könnte. Der Einsatz geeigneter Software und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben (wie die Einbindung von Steuernummern und korrekten Angaben) sind hierbei entscheidend.
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